Geplant hatten den Einsatz Tobias Krützkemper und Oliver Schwarz, beide stellvertretende Löschzugführer der Feuerwehr Gievenbeck. Sie hatten nicht nur die beiden beteiligten Feuerwehren eingeladen, sondern sich auch das Szenario überlegt: Eine Yogagruppe hat sich im ersten Obergeschoss von Gebäude 20 getroffen. Eine Person ist in den Keller gegangen, um den Strom anzustellen, doch dabei gab es einen Funkenschlag. Die Person wurde durch den Stromschlag ohnmächtig, und es entzündete sich ein Feuer. Eine weitere Person hat sich auf den Weg Richtung Keller gemacht, aber aufgrund der starken Rauchentwicklung schon im Treppenhaus das Bewusstsein verloren. Als die restlichen Personen im Yogaraum den Rauch bemerken, rufen sie die Feuerwehr.
Regieanweisungen für realistische Szenarien
Diese Hintergründe kennen die Einsätzkräfte bei ihrer Ankunft nicht. Sie wissen nur: „Unten brennt‘s, eine Person wird vermisst, im Treppenhaus ist Rauch.“ Ein realistischer Anruf bei der Feuerwehr. Es ist Teil der Übung, herauszufinden, was vorgefallen ist, wie viele Personen gerettet werden müssen und wo der Brandherd liegt. Tobias Krützkempers Rolle ist die der Leitstelle, die über Funk mit den Einsatzkräften in Kontakt steht. Für die Rollen der Menschen, die sich am Fenster bemerkbar machen, wurden Freiwillige gecastet. Krützkemper erklärt, wie wichtig es ist, die Statist:innen vorher gründlich vorzubereiten: „Mal ist einer apathisch oder panisch, und ein anderer hat Höhenangst. So können sich die Einsatzkräfte für unterschiedliche Szenarien im Ernstfall vorbereiten.“ Die ohnmächtigen Personen im Treppenhaus und im Keller werden von Puppen dargestellt.
Souveränität auch im Notfall
Man merkt, dass auch die Feuerwehrkräfte gründlich vorbereitet sind: „Ist jemand verletzt? Jemand Höhenangst?“, fragt der Retter die Personen am Fenster, denen über eine tragbare Leiter ein sicherer Weg nach draußen geboten wird. Auf die Auskunft, dass eine Person mit Höhenangst dabei ist, reagiert er souverän: „Kein Problem, es kommt jemand rein und hilft Ihnen.“ Nach 45 Minuten erklärt Tobias Krützkemper die Übung für beendet. „Jetzt steht nur noch eine Manöverkritik an.“ Aber auf den ersten Blick sieht er schon sehr zufrieden mit seinen Leuten aus.
Der Einsatzort wird im späteren Quartier Teil der Verandahöfe.