Frau Bücker, wie kamen Sie zum Oxford-Quartier?
Vor der Bewerbung als Teil der Baugruppe, haben wir uns tatsächlich schon in anderen Projekten mit den Kasernenflächen beschäftigt, die uns für das große Potenzial der beiden Quartiere sensibilisiert haben. Eine besondere Herzensangelegenheit für mich war ein Projekt mit Studierenden der Münster School of Architecture für das York-Quartier, bei dem ein Entwurf für die Nachnutzung der ehemaligen Panzerhalle entstanden ist. In dem Projekt ging es darum, Ideen zu entwickeln, die für den Erhalt des Bestands sprechen – ein Thema, das zum Glück immer stärker in den Fokus rückt. Wir brauchen eine Strategie für die Zukunft, Gebäude, die wir schon haben, umzunutzen, statt abzureißen. Ähnlich bei den Projekten KliQ und OxWood: Auch wenn es sich hier um Neubauten handelt, werden keine neuen Flächen erschlossen und die Bauweise ist ökologisch nachhaltig.
Und durch diese Auseinandersetzungen kam die Idee, auch selbst auf dem Gelände wohnen zu wollen?
Schon unabhängig vom Oxford-Quartier haben wir mit drei Familien eine Baugruppe ins Leben gerufen, da alle unabhängig voneinander festgestellt haben, dass es in Münster keine Möglichkeit gibt, zu vernünftigen Preisen Wohneigentum zu erwerben. In Münster haben wir diese Bauform so noch nicht gesehen, wir kannten sie aber aus anderen großen Städten wie Hamburg, Berlin und Köln. Wie das oft so ist, haben wir dann gesagt: Wenn es das nicht gibt, gründen wir es eben selbst! Ursprünglich hatten wir ein anderes Grundstück, ein reines Neubaugebiet, im Auge. Aber als das Baufeld auf der Oxford-Kaserne ausgeschrieben wurde, waren wir alle sofort Feuer und Flamme. Wir alle hatten individuell schon nach Oxford geschielt. Unser Konzept samt Namen hatten wir also schon vorher entwickelt. Wir waren zunächst unsicher, ob wir ins Profil der Ausschreibung passen, aber wir dachten uns: Wenn wir es nicht versuchen, wissen wir es nicht. Als Umsetzungspartner sind wir dann an Herrn Brüggemann herangetreten. Aus diesen Gesprächen heraus ist die Idee entstanden, ein weiteres Konzept auf dem Nachbarbaufeld zu entwickeln.
Sind OxWood und KliQ Schwesterbauten?
Grundsätzlich soll jedes Projekt eine gewisse Eigenständigkeit entfalten. Ich glaube aber, weil beide in Holzbauweise konzipiert sind, sichtbare Holzfassaden bekommen und auch beide aus dem Charakter des Ortes entwickelt wurden, haben sie im Endeffekt eine Verwandtschaft.