„Der Grundstein ist gelegt. Dieser Moment ist auch symbolisch für unseren gemeinsamen Willen, Neues und Nachhaltiges zu schaffen“, beschreibt Karen Rosenwerth-Schiffbauer die Bedeutung des Tages für die Baugruppe. Sie ist selbst Mitglied von KliQ und moderiert das Programm für die Grundsteinlegung am 21. Juni. Die Feier ist symbolisch für vieles, wofür das Projekt steht: KliQ steht kurz für „Kollaborativ leben im Quartier“. Im zukünftigen Wohnhaus bedeutet das zum Beispiel: Gästeappartements, Co-Working-Bereiche sowie Hobby- und Veranstaltungsräume werden gemeinsam genutzt und stehen auch dem ganzen Quartier zur Verfügung. Um diesen Gemeinschaftsgedanken zu feiern, sind auch direkt die zukünftigen Nachbar:innen aus Grüner Weiler, Wohnen mit Aussicht und den umliegenden Straßen eingeladen.
KliQ legt Grundstein
Die Baugruppe KliQ plant auf dem rund 3.700 Quadratmeter großen Grundstück, das parallel zur Gievenbecker Reihe verläuft, ein sozial wie ökologisch nachhaltiges Wohnprojekt für rund 100 Personen vom Kindes- bis zum Seniorenalter. Mit der Grundsteinlegung hat das Projekt einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht.
Wie die Gruppe der Bauherren ist auch die Feier ungewöhnlich groß und bunt gemischt. Jeder aus der Gruppe bringt Talente oder berufliche Hintergründe mit in die Planung des Bauprojekts: Stephanie Bücker ist Architektin (zum Interview), einer der vier Geschäftsführer:innen Jacob Diesselhorst bringt sein juristisches Fachwissen ein, Karen Rosenwerth-Schiffbauer hat ein kommunikatives Talent und übernimmt die Moderation. Andere singen, spielen ein Instrument, grillen oder organisieren im Hintergrund.
Wie individuell und kreativ die Gruppe ist, verkörpert der Grundstein: In ihn wird eine Zeitkapsel gesetzt, die die Kinder mit Steckbriefen aller zukünftigen Bewohner:innen füllen. Dazu kommt eine Tageszeitung und eine aktuelle Ausgabe der „Bravo“. Der Grundstein trägt auch etwas vom Bauwerk selbst in sich. Dirk Paulsen hatte die Idee dafür: „Zu einem Holz-Hybrid-Bau gehört auch ein Holz-Hybrid-Grundstein.“ Beide Teile, die Holzkiste und den Betondeckel, haben Mitglieder der Baugruppe in Handarbeit selbst angefertigt. Eingesetzt wird der Stein, der traditionell in das Fundament kommt, in eine Wand des zukünftigen Gemeinschaftsraumes KliQ-Space. Dort soll er dauerhaft für alle sichtbar bleiben.
Die Grundsteinlegung zeigt auch: KliQ ist mutig und resilient. Trotz zwischenzeitlich strömenden Regens dachte niemand daran, die Veranstaltung abzusagen, alle haben fest an die Sonne geglaubt. Und das wurde belohnt. Für den Optimismus bedankt sich Geschäftsführerin Annette Seete in ihrem Redebeitrag bei den Mitgliedern: „Der Zuschlag kam zu einer Zeit, zu der es sehr riskant war, zu bauen: exorbitante Materialpreise, Zinserhöhungen und Materialknappheit. Dennoch hat die dadurch auf zwölf Parteien geschrumpfte Gruppe weitergemacht. Ohne dieses Vertrauen würden wir heute hier nicht stehen."
Das war im Sommer 2022. Zwei Jahre später steht bereits der Rohbau, in den kommenden Wochen werden die seriell gefertigten Holzwände geliefert. Wenn der Bau weiterhin nach Plan läuft, kann die Gruppe im Herbst 2025 einziehen.